CHRISTIAN HAASE

LETZTES LIED ÜBERS MEER

Alles ist irgendwie temporär
Nach zwanzigtausend Meilen sicher mehr
Nach Sturm und Flaute, nach Ebbe und Flut
Nach Himmel und Hölle, nach Wahnsinn und Skorbut
Nach all dem, was weh tut, da ich nichts mehr flehe
Lieg ich sicher im Hafen, sag kein Wort und geh

Das ist das letzte Lied übers Meer
Winde wehten mich hin und her
Mußt die Segel raffen, vom Mast abgleiten
Meeresstrom, Gezeiten

Eine Ahnung von Freiheit auf offenem Meer
Schwankender Boden aus Planken und Teer
Die Gewißheit zu leben, auf festen Straßen zu gehen
War mir immer zuwider, doch mit dir ist das schön
Hab vieles gesehn, eigentlich war ich blind
Liege sicher im Hafen, auf Wiedersehn, Wind

Das ist das letzte Lied übers Meer...

Ohne Ziel war jede Reise
Bin nicht länger Kapitän
Zu Sterben wärs die schönste Weise
An Land mit dir in Äonen untergehn

Das ist das letzte Lied übers Meer...

Das ist das letzte Lied übers Meer...