GERHARD GUNDERMANN

WER HAT EIN HELLES LICHT BEI DER NACHT

Es war einmal ein verwunschener Garten
Das Gold der Sonne färbte die Äpfel
Insekten mit goldenen Leibern sammelten Honiggold
Ein silberner Mond lockte silberne Fische

Aus den Tiefen silberner Flüsse
Und nachts war ein Himmel
Mit silbernen Gucklöchern drübergerollt
Doch einmal brachte ein harter Winter
Tod den Alten und Hunger für die Kinder

All das Gold und Silber versackte im schmutzigen Eis
Verrunzelte Äpfel waren teuer
Wir träumten von Honig an einem Feuer
Da trat ein Mann mit goldenem Helm in unseren Kreis

Glück auf der Steiger kommt
Er hat sein helles Licht bei der Nacht schon angezündt
Glück auf der Steiger kommt
Er hat ein helles Licht bei der Nacht
Hat er es schon angezündet

Wirft es einen hellen Schein
Und so damit fahren wir bei der Nacht ins Bergwerk ein
In das Bergwerk ein, wo die Bergleute sein
Die schlagen das Silber und Gold
Bei der Nacht aus Felsenstein

Glück auf der Steiger kommt...

Das Gold der Helme färbt keine Äpfel
Silbernes Geld lockt keine Fische
Insekten mit schwarzen Leibern trinken von unserem Blut
Wir haben im Berg unsre Alten vergessen
Der Berg hat unsere Kinder gefressen
Die silbernen Gucklöcher im Himmel wachsen zu

Wer hat ein helles Licht bei der Nacht...