GERHARD GUNDERMANN

SÖHNCHEN, WOHIN REITEST DU

Söhnchen, wohin reitest du
Söhnchen, lüg mich doch an
Sag, du willst dir 'ne Braut suchen
Sag, du reitest zum Tanz

Söhnchen, warum weinst du
Wie, wenn's ein Abschied wär
Sieh, ich lach so
Als glaubt' ich an deine Wiederkehr

Söhnchen, nimm dieses Brot hier
Und ich werde so tun
Als wäre noch sehr viel Brot hier
Als gäb's genug davon

Söhnchen, zieh diesen Mantel an
Wie, wenn Winter wär
Warst im Hause der Letzte
Jetzt braucht ihn keiner mehr

Söhnchen, häng das Gewehr um
Steck die Patronen ein
Merk dir, wer dieses Gewehr trug
Der brachte es auch wieder heim

Söhnchen, wohin reitest du
Söhnchen, lüg mich doch an
Sag, du willst dir 'ne Braut suchen
Sag, du reitest zum Tanz
Sag, du reitest zum Tanz