HERBERT GRÖNEMEYER
Interview von MATHIAS HAEHL (Tele-CH 1998)
"Bleibt alles anders" heißt die neue Grönemeyer-Scheibe

Dabei ist vieles neu bei Deutschlands Springsteen, der jetzt für zwei Gigs in die Schweiz kommt. TELE sprach mit dem
neuen "Herbie", der zwar kein House- Mann ist, sich neuen Musiktrends gegenüber aber sehr aufgeschlossen gibt, über
Lebensfreude, Polit- Engagement, Film und Schlager. Und entlockte ihm, daß er am liebsten neben Corinna Harfouch eine
Rolle spielen würde.
Oder seine Meinung zu Guildo Horns Zitat: "Schlager setzen ein gebildetes Publikum voraus, sie bieten keine Wahrheiten an.
Sie sind bloß ein Angebot, um die Realität zu vergessen. Wer aber Protestsongs singt, der geht davon aus, daß die Leute
dumm sind und erst aufgeklärt werden müssen. " O-Ton Grönemeyer: "Das ist sehr undifferenziert. Wenn man Friedensbewe-
gungen oder Protestsänger in Diktaturen wie etwa Wolf Biermann anschaut, sieht man: Es waren gerade Protestsänger und
Schriftsteller, die viel bewirkt haben. Damit macht es sich Guildo Horn zu leicht. Das ist genau, was ich ihm vorwerfe: Ich fin-
de diese Eulenspiegelei ganz lustig, auch wenn der Eurovisions-Grand-Prix sterbenslangweilig ist. "